Richard Deacon

Geboren 1949 in Wales, studierte Richard Deacon in London, wo er auch heute immer noch lebt und arbeitet. Er hat Einzelausstellungen gehabt in den 'Serpentine', 'Whitechapel' und 'Tate' Galerien in Grossbritannien, aber auch in verschiedenen anderen Galerien verteilt über die ganze Welt. Die letzte grosse Einzel-Ausstellung (Tate Galerie in Liverpool) ist am 16. Mai 1999 zu Ende gegangen. Seine Skulpturen waren an wichtigen internationalen Gruppenausstellungen beteiligt, so im Skulpturen Projekt der Stadt Münster im Jahre 1987 oder an der Dokumenta IX (1992) in Kassel. Deacons Plastiken sind auch permanent auf vielen öffentlichen Plätzen aufgestellt, so unter anderem in Antwerpen ('Middelheim Sculpture Park'), Krefeld ('Voltaplatz'), Toronto ('Yonge Square International Plaza'), oder Auckland (Neuseeland, 'Office Tower Plaza'). Ausser Skulpturen hat Deacon aber immer auch Zeichnungen und, in neuerer Zeit, photographische Arbeiten ausgestellt. Daneben hat Richard Deacon auch verschiedene Bühnenbilder entworfen.

Anerkennung für sein künstlerisches Arbeiten erhielt Deacon unter anderem durch die Verleihung des Turner Preises im Jahre 1987 oder die 1996 erfolgte Auszeichnung als „Chevalier de l‘Ordre des Arts et Lettres“ durch das Französische Kultur-Ministerium. Er war ein Trustee der Tate Gallery von 1992 bis 1997. In der 'New Year‘s Honours List' des Jahres 1999 des Englischen Königshauses wurde Richard Deacon für seine signifikanten Beiträge zu den Schönen Künsten in Grossbritannien zum CBE (Comander of the Order of the British Empire) ernannt.

Die Plastik vor dem neuen UBS Gebäude in Liestal mit dem Titel „No Stone Unturned“ ist eine von drei von Richard Deacon vorgeschlagenen Möglichkeiten, auf die Architektur des Gebäudes und den Standort des Gebäudes, der sich auf der Endmoräne eines alten Gletschers befindet, zu reagieren. Der Titel der Skulptur bezieht sich auf eine englische Redewendung, die besagt, dass eine ausführliche und aufwendige Suche nach etwas Wertvollem durchgeführt worden ist und wird. Der Titel (und damit die Skulptur) soll aber auch gleichzeitig auf die Wirkung eines Gletschers aufmerksam machen, der „keinen Stein nicht umdreht“, respektive alle Steine umdreht.

In der Galerie KUNSTKELLER in Liestal fand vom 11. bis 26. Juni 1999 (Vernissage am 10. Juni von 1700 bis 2100 Uhr, in Anwesenheit von Richard Deacon) eine kleine Ausstellung statt. Ein Zweck dieser Ausstellung war die Dokumentation der Entstehung der Skulptur „No Stone Unturned“. Gleichzeitig sollte auch die Möglichkeit geboten werden, sich über den Künstler Richard Deacon an Hand von neuen, speziell für den KUNSTKELLER geschaffenen Zeichnungen und Kleinskulpturen zu informieren. Ebenso wurden ein kleiner Ausstellungskatalog produziert und ein Video-Film gezeigt (gedreht und bearbeitet von Beatrice Ruegg, Seltisberg), der die Montage der „No Stone Unturned“ dokumentiert.


Die folgenden Bücher über Richard Deacon und sein Werk sind momentan im Buchhandel erhältlich:

- “Richard Deacon“, 1992, Texte von Lynne Cooke und Richard Deacon, Herausgeber:Centre National des Arts Plastigues, Editions du Regard, Paris, ISBN 2-903370-81-8

- “Richard Deacon“, 1995, Herausgeber: Jon Thompson, Pier Luigi Tazzi und Peter Schjeldahl,Phaidon Press Limited, London, 1995, ISBN 0-7148-33703

- “New World Order / Richard Deacon“, 1999, Herausgeber: Tate Gallery Liverpool, Tate Gallery Publishing Limited, London, ISBN 1-85437-298-X

Daneben sind in vielen Anthologien, Zeitschriften und Zeitungen eine Vielzahl Artikel von und über Richard Deacon erschienen.

Zum Beispiel: „Zeitgenössische Skulptur“, 1997, Herausgeber Klaus Bussmann, Kasper König und Florian Matzner, Hatje Verlag, Seiten 114—117
 
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